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Was ist freies Chlor, gesamt verfügbares Chlor und Cyanursäure?
Chlor ist das wichtigste Desinfektionsmittel im Schwimmbadbereich und wird in verschiedenen Formen eingesetzt, um das Wasser sauber und frei von Krankheitserregern zu halten. Doch nicht alle Formen von Chlor sind gleichermaßen wirksam. In diesem Artikel gehen wir detailliert auf die Unterschiede zwischen freiem Chlor, gesamt verfügbarem Chlor und Cyanursäure ein. Außerdem erläutern wir, wie diese Parameter zusammenwirken und was bei der Poolpflege beachtet werden sollte, um eine optimale Wasserqualität zu gewährleisten.
Freies Chlor - Die Basis für wirksame Desinfektion
Freies Chlor bezieht sich auf den Anteil des Chlors im Wasser, der als hypochlorige Säure (HOCl) vorliegt. Diese Substanz ist das eigentliche Desinfektionsmittel im Poolwasser und verantwortlich für die Abtötung von Bakterien, Viren und anderen Mikroorganismen. Die Effizienz von HOCl hängt jedoch stark vom pH-Wert des Wassers ab.
pH-Wert und freies Chlor: Bei einem niedrigen pH-Wert (z. B. 6,5) sind etwa 85 % des Chlors als HOCl vorhanden, was eine hohe Desinfektionsleistung bedeutet. Bei einem höheren pH-Wert von 7,5 sinkt dieser Anteil jedoch auf etwa 50 %. Bei einem pH-Wert von 8,0 sind es sogar weniger als 20 %. Daher ist die regelmäßige Überprüfung und Anpassung des pH-Werts entscheidend, um sicherzustellen, dass ausreichend freies Chlor im Wasser vorhanden ist.
Gesamt verfügbares Chlor - Die Summe aller Chlorformen
Das gesamt verfügbare Chlor umfasst sowohl das freie Chlor als auch das an andere Stoffe gebundene Chlor, insbesondere Cyanursäure. Dieses gebundene Chlor ist zunächst nicht als Desinfektionsmittel wirksam, da es in einer stabilen chemischen Verbindung vorliegt.
Messung und Interpretation: Wenn man den Chlorwert im Poolwasser misst, zeigt der DPD1-Test das gesamt verfügbare Chlor an. Dies kann zu einer Fehleinschätzung führen, da der Test nicht zwischen freiem und gebundenem Chlor unterscheidet. Der Test gibt also möglicherweise einen höheren Wert an, als tatsächlich zur Desinfektion zur Verfügung steht. Dieser Unterschied ist besonders relevant, wenn Cyanursäure im Wasser vorhanden ist.
Cyanursäure - Segen und Fluch zugleich
Cyanursäure ist ein Stabilisator, der in vielen Chlortabletten und Granulaten enthalten ist. Sie schützt das Chlor vor schneller Zersetzung durch UV-Strahlung und verlängert so seine Wirksamkeit. Allerdings bindet Cyanursäure einen Teil des Chlors, wodurch dieses vorerst inaktiv wird.
Optimale Konzentration: Eine moderate Menge an Cyanursäure im Wasser (etwa 20-50 mg/l) ist vorteilhaft, um das Chlor zu stabilisieren. Bei höheren Konzentrationen kann jedoch zu viel Chlor gebunden werden, sodass nicht genug freies Chlor zur Desinfektion zur Verfügung steht. Ein Cyanursäuregehalt von über 100 mg/l ist problematisch und sollte durch Teilentleerung des Pools und Nachfüllen mit frischem Wasser reduziert werden.
Langzeiteffekte: Ein hoher Cyanursäuregehalt kann langfristig die Wirksamkeit der Desinfektion beeinträchtigen. Selbst bei korrektem pH-Wert bleibt ein Teil des Chlors gebunden und steht nicht für die Wasserdesinfektion zur Verfügung. Daher sollte der Cyanursäuregehalt regelmäßig überprüft werden, insbesondere wenn organische Chlorprodukte verwendet werden.
Weitere wichtige Faktoren - Temperatur und Chlorzehrung
Neben den bereits erwähnten Parametern spielen auch die Wassertemperatur und die sogenannte Chlorzehrung eine Rolle bei der Bestimmung der Chlorwirksamkeit im Pool.
Temperatur: Höhere Wassertemperaturen beschleunigen die Reaktionsgeschwindigkeit chemischer Prozesse im Wasser. Das bedeutet, dass bei warmem Wasser mehr freies Chlor benötigt wird, um dieselbe Desinfektionswirkung zu erzielen wie bei kälterem Wasser. Zudem kann die Wärme den Abbau von freiem Chlor beschleunigen, was eine häufigere Chlorzugabe notwendig macht.
Chlorzehrung: Verschiedene Faktoren wie organische Verunreinigungen (z. B. Schmutz, Blätter, Sonnencreme) und anorganische Stoffe (z. B. Ammoniak) können das Chlor schnell verbrauchen. Diese Chlorzehrung reduziert die Menge an verfügbarem freiem Chlor und kann dazu führen, dass das Wasser trotz ausreichender Chlorzugabe nicht richtig desinfiziert wird. Regelmäßiges Filtern und Entfernen von Verunreinigungen hilft, die Chlorzehrung zu minimieren.
Fazit: Ein ausgewogenes Zusammenspiel der Parameter
Für eine optimale Poolpflege ist es entscheidend, das Zusammenspiel von freiem Chlor, gesamt verfügbarem Chlor und Cyanursäure genau zu verstehen und zu überwachen. Ein gut ausbalancierter pH-Wert, eine moderate Cyanursäurekonzentration und die Kontrolle der Wassertemperatur sind essenziell, um sicherzustellen, dass ausreichend freies Chlor für eine wirksame Desinfektion zur Verfügung steht. Durch regelmäßige Tests und Anpassungen können Sie die Wasserqualität in Ihrem Pool optimal aufrechterhalten und das Badevergnügen sicherstellen.